Es sind nicht die Kosten, die das Unternehmen spart, wenn es Programmierer auf der anderen Seite der Erde beschäftigt, es ist die Verfügbarkeit gut ausgebildeter Fachkräfte, die sich mit aktuellen Frameworks und Software auskennen, die das Ganze attraktiv macht. Seit 2017 bucht Shopmacher vietnamesische Teams bei NFQ.asia und integriert sie dabei genauso ins Team wie deutsche Kolleg:innen. „Es gibt an den vietnamesischen Standorten ein ausgewiesenes Shopmacher-Office. Jeder Mitarbeitende bekommt sogar die entsprechend gebrandete Kleidung und durchläuft komplett das übliche Onboarding-Programm“, berichtet Geschäftsführer André Roitzsch und führt weiter aus: „Außerdem können alle ‚Shopmacher‘, wenn sie möchten, in den Büros in Vietnam arbeiten – für eine Woche, einen Monat oder länger … ganz so, wie es für sie passt.“
IT-Fachkräftemangel und was man dagegen tun kann
Gerade in der IT-Branche mache sich der Fachkräftemangel schmerzlich bemerkbar. Die zunehmende Digitalisierung erhöhe den Druck. Da sei das Offshoring eine willkommene mögliche Alternative, um der wachsenden Auftragslage gerecht zu werden.
Ein Selbstläufer ist das Thema allerdings nicht. NFQ.asia übernimmt zwar den bürokratischen Aufwand. Es liegt allerdings beim deutschen Unternehmen, die internationalen Teams zusammenzubringen,
sich gegenseitig zu verstehen und so gemeinsam erfolgreich zu sein.
Integration ist wichtig
Neben dem gegenseitigen Kennenlernen und Akzeptieren der jeweils anderen Kultur, ermöglicht durch regelmäßige Besuche in beide Richtungen, gehört auch die Teamzusammenstellung und die Umstellung der Arbeitssprache auf Englisch, mit denen die Shopmacher gute Erfahrungen gemacht haben. Daneben ist auch der Einsatz der vietnamesischen Standortleitung vor Ort in Ho Chi Minh City und Da Nang, die eng mit den Personalverantwortlichen in Deutschland zusammenarbeiten, entscheidend für den Erfolg und die mögliche spätere Skalierung der Teams.
Mischung und Identifikation
Es gibt sowohl gemischte als auch rein deutsche und rein vietnamesische Teams – die Kombination erfolgt je nach Skills. „Wir achten aber immer darauf, dass mindestens zwei Mitarbeitende pro
Nation gemeinsam in einem Team sind und sich gegebenenfalls auch gegenseitig vertreten können“, so André Roitzsch. Mit dem Einsatz von Team-Coaches, die in der Regel nicht programmieren können,
sich aber nach Art eines Scrum-Masters um Onboarding, Kommunikation und Steuerung des Teams kümmern, können sich die Entwickler auf das Programmieren konzentrieren. Die Identifikation mit dem
Arbeitgeber sowie die selbstverständliche Akzeptanz der Kolleg:innen komme so mit der Zeit von ganz allein, so die Shopmacher-Erfahrung.
Text: Kerstin Schmitt | Foto: Shopmacher