Hilfe bei der Integration vor Ort ist das Wichtigste
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Die Maschinenfabrik Kemper in Stadtlohn gehört seit 1997 zum John-Deere-Konzern, der in Indien etwa 10.000 Mitarbeiter beschäftigt. Viele indische Studenten machen ihren Master in Deutschland – und so kommen 80 Prozent der Bewerbungen von Praktikanten bei Kemper aus Indien. Hier punkte laut Personalleiter Stefan Köhn der gute Ruf der deutschen Ingenieurskunst und des Maschinenbaus, außerdem ziehe der Name John Deere die Bewerber:innen nach Stadtlohn.
Darüber hinaus erreichen Kemper auch viele Bewerbungen von ausländischen Praktikanten und Absolventen, die bereits in Deutschland leben. Die indische Community in Deutschland ist groß – die Zahl
der hier wohnenden Menschen mit indischer Staatsbürgerschaft hat sich in den vergangenen zehn Jahren mehr als verdreifacht.
Sprachkenntnisse sind das Fundament
Häufig sprechen die indischen Bewerbenden nur Englisch – im Marketing oder in der Buchhaltung ist dies kein Problem. In der Produktion oder angrenzenden Abteilungen hingegen kann die Sprachbarriere laut Köhn hingegen eine Herausforderung darstellen, da die Verständigung mit den Kollegen überwiegend auf Deutsch erfolgt.
Deutschkenntnisse sind also die Basis und einige Inder:innen besuchen bereits Sprachkurse, bevor sie nach Deutschland kommen. Um die Kenntnisse weiter zu auszubauen, bietet Kemper interne
Sprachkurse an. Je nach Bedarf sind es dann für ausländische Mitarbeitende Deutsch- und für die deutschen Mitarbeitenden Englischkurse, mit denen die Sprachkenntnisse in beide Richtungen
verbessert werden. Meist finden die Kurse online statt und dauern 1,5 Stunden.
Verantwortung, insbesondere auch sozial
Wenn Mitarbeitende vom John-Deere-Konzern nach Deutschland entsandt werden, übernimmt der Konzern die Wohnungssuche und kümmert sich um alle bürokratischen Dinge wie Steuerformalitäten,
Behördengänge etc. Für alle anderen ausländischen Mitarbeiter gibt es Unterstützung durch die Personalabteilung und die Kolleg:innen bei Kemper.
Neben der Wohnungssuche sei vor allem auch die Unterstützung im Alltag vor Ort hilfreich, erklärt Köhn. So würden die neuen Kollegen zum Beispiel bei Schulangelegenheiten ihrer Kinder begleitet.
„Hier in Stadtlohn können wir die Situation einfach besser einschätzen“, erklärt Stefan Köhn. Alle würden darüber hinaus bei der sozialen und gesellschaftlichen Integration helfen: Sie
organisieren Cricket-Spiele oder indische Teeabende, um die neuen Kolleg:innen zusammenzubringen. Für beide Seiten werde es so einfacher, sich mit der jeweils anderen Mentalität anzufreunden und
sie zu verstehen.
Gute Arbeitsweise und Einsatz macht Übernahme möglich
„Die Inderinnen und Inder bringen von sich aus schon viel Einsatz und Engagement mit, sind häufig sehr IT-affin und fuchsen sich in Aufgabenstellungen rein“, weiß Stefan Köhn zu berichten. „Das
Arbeiten in der im Vergleich zu Indien weniger hierarchischen deutschen Arbeitswelt müssen sie hingegen oft erst noch lernen.“ Hier seien es die unterschiedlichen Mentalitäten und
Gepflogenheiten, die es abzubauen beziehungsweise aneinander anzupassen gelte, damit ein harmonisches und erfolgreiches Miteinander möglich werde.
Die Praktika dauern in der Regel sechs Monate – viele der Inder*innen wollen im Anschluss an ihr Studium in Deutschland bleiben und suchen einen entsprechenden fachlich passenden Arbeitsplatz.
Die Gründe sind zum einen der gute Ruf des Standorts Deutschland, die im Vergleich zu Indien besseren Sozial- und Arbeitsstandards sowie der Wunsch, den Kindern eine bessere Zukunft bieten zu
können.
http://www.kemper-stadtlohn.de/
Text: Kerstin Schmitt | Foto: canva