Intensive Unterstützung für eine gute Integration
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Bei Salvia Gebäudetechnik gestaltet sich die Suche nach passenden Auszubildenden für die zahlreichen Ausbildungsberufe, beispielsweise im Bereich Anlagenmechanik, Elektronik oder Mechatronik, immer schwieriger. Das Unternehmen ist nach eigenen Angaben bemüht, die Ausbildung modern und passgenau zu gestalten und bietet dazu interne, digitale oder direkt auf der Baustelle stattfindende Schulungen an. Dennoch berichtet der Leiter der hausinternen Akademie, dass sich gerade in unserer ländlichen Region die Ausbildungsstellen nur schwer besetzen lassen.
Bewerber:innen aus Marokko und Tunesien machten guten Eindruck
In den vergangenen Jahren gingen im Unternehmen jedoch zunehmend Bewerbungen aus Marokko und Tunesien ein. Diese machten nach Unternehmensangaben auf die Personalverantwortlichen einen guten Eindruck und so wurde entschieden, Gespräche zu führen, um mögliche Potenziale auszuloten und eine Testphase für die Beschäftigung von Azubis aus Drittstaaten zu starten.
Das Besondere bei den Bewerbungen aus Nordafrika ist für Salvia Gebäudetechnik, dass die Bewerber:innen häufig Vorkenntnisse durch akademische Ausbildungen in ihrem Heimatland mitbringen, jedoch nur wenig praktische Erfahrung. Salvia legt nach eigenen Angaben großen Wert darauf, direkt mit den Bewerber:innen zu kommunizieren, um sicherzustellen, dass der Prozess transparent und fair abläuft. Da Bewerbungen teilweise über Agenturen oder Sprachschulen eingingen, die nicht immer vertrauenswürdig seien, werde hier genau hingeschaut, um sicherzustellen, dass keine unnötigen Gebühren anfallen und die Bewerber fair behandelt werden.
Kennenlernen über mehrere Video-Meetings
Das erste Kennenlernen erfolgt über Teams. In einem zweiten Gespräch mit dem Ausbilder werden auch Motivation und Beweggründe für einen Wechsel nach Deutschland erfragt. Salvia setzt als Orientierungshilfe ein Sprachkenntnisniveau von B1 an, um sicherzustellen, dass die Bewerber:innen den Anforderungen gewachsen sind. Die duale Berufsausbildung in Deutschland und „deutsche Qualitätsarbeit“ haben laut den Erfahrungen des Unternehmens bei den Bewerber:innen einen hohen Stellenwert. Nach den ersten Gesprächen versucht Salvia das Risiko, dass Bewerber:innen abspringen, gering zu halten, in dem das Unternehmen den Kontakt kontinuierlich pflegt bis alle Formalitäten abgeschlossen sind.
Test- und schließlich Projektphase
So ist der erste konkrete Bewerber mittlerweile seit 2,5 Jahren bei Salvia – und die erfolgreiche Testphase in eine Projektphase übergegangen. Dieser erste Azubi aus Nordafrika zählt nach Unternehmensangaben zu den besten seiner Klasse und zeigt herausragende fachliche Leistungen. Ebenso übernimmt er inzwischen die Patenschaften für neue Azubis, gibt Nachhilfe und tritt als Unterstützer auf, denn er kennt den Weg. Sein Start in Deutschland sei, so Salvia, für ihn dennoch sehr herausfordernd gewesen und der Eingewöhnungsbedarf relativ hoch. Viele Alltagsaspekte, wie zum Beispiel das Fahrradfahren, habe er erst erlernen müssen und dafür Begleitung benötigt.
Die Integration der ausländischen Azubis werde entsprechend erst durch die Unterstützung und das Engagement des Unternehmens ermöglicht. Aus diesem Grund legt Salvia nach eigenen Angaben großen Wert auf die ganzheitliche Entwicklung der Azubis. Neben einem wöchentlichen Deutschkurs, der von der Kreishandwerkerschaft umgesetzt wird, bietet das Unternehmen auch hausinternen Unterricht durch einen ehemaligen Berufsschullehrer an. So werde versucht, nicht nur die Sprachkenntnisse, sondern auch die fachliche und persönliche Entwicklung der Azubis zu fördern. Untergebracht sind die Azubis in Ferienwohnungen, die von Salvia angemietet und zur Verfügung gestellt werden. Diese bieten den Azubis einen dauerhaften Wohnraum und eine kleine Gemeinschaft mit gegenseitiger Unterstützung, so die Erfahrung der Ausbilder bei Salvia.
Text: Kerstin Schmitt | Fotos: J. Rehms Gebäudetechnik