IQ Netzwerk hilft bei der Anerkennung von ausländischen Berufsabschlüssen
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Mit intensiver Unterstützung durch das Bundesprogramm „Integration durch Qualifizierung“ (IQ) hat die Lüdinghauser G+D Elektrotechnik zwei jordanische Fachkräfte zu Elektrotechnik-Fachkräften mit der Fachrichtung Energie- und Gebäudetechnik qualifiziert. Die Anwerbung war über ein Projekt des Westdeutschen Handwerkskammertag e.V. (WHKT) eigentlich für einen benachbarten Betrieb erfolgt, der die Fachkräfte aber dann doch nicht beschäftigten konnte. Da die Vorbereitungen für die Einreise, die Visa-Beantragungen und die Verfahren zur beruflichen Anerkennung bei der Handwerkskammer bereits liefen, suchte die Agentur für Arbeit nach Alternativen – und würde bei G+D Elektrotechnik fündig.
Erfolgreiches Probearbeiten
„Da wir gute Fachkräfte immer benötigen, luden wir die ursprünglich drei Jordanier zum Probearbeiten ein, was sehr erfolgreich verlief“, erläutert Cora von Lovenberg, HR Management/ Personalentwicklung bei G+D Elektrotechnik. Das Unternehmen bot allen drei eine Anstellung als Elektrohelfer an – bis das Anerkennungserfahren der Abschlüsse aus Jordanien abgeschlossen sein würde. Zwei der drei Männer sagten zu.
Beide haben ein in Jordanien abgeschlossenes Studium der Elektrotechnik absolviert. Dennoch ergab die Gleichwertigkeitsprüfung der Handwerkskammer, das Defizite vorliegen und weitere Qualifikationen für die vollständige Anerkennung der Abschlüsse notwendig sind. Die Qualifizierung erfolgte in enger Begleitung und Betreuung durch das IQ Netzwerk in sieben Modulen über rund 10 Monate. Für die überbetrieblichen Anpassungsqualifizierungen stellte G+D Elektrotechnik die jordanischen Fachkräfte unter Fortzahlung der Bezüge frei. Die Kosten für den Lehrgang trug das IQ Netzwerk. Die praktischen Qualifizierungen fanden „on the job“ im Betrieb statt. Das Onboarding übernahmen die Mitarbeitenden. „Durch ihre theoretischen Vorkenntnisse brachten die beiden Jordanier allerdings schon viel Wissen mit und haben sich schnell eingearbeitet“, sagt von Lovenberg. Zusätzlich unterstützte das IQ Netzwerk die Männer dabei, ihr Sprach-Niveau von A2 auf B1 zu verbessern.
Hoher Bürokratieaufwand beim Anerkennungsverfahren
Nach der abgeschlossenen beruflichen Anerkennung erfolgte die Anstellung als Fachkraft Elektrotechnik Fachrichtung Energie- und Gebäudetechnik. Rückblickend sagt Cora von Lovenberg: „Die Unterstützung durch das IQ Netzwerk und die Vorarbeiten durch das Projekt des Westdeutschen Handwerkskammertag haben uns viel Arbeit und bürokratischen Aufwand erspart – und anfangs sah es so aus, als sei alles relativ einfach. Schließlich hatten die Jordanier dank des Unternehmens, das sie ursprünglich beschäftigen wollte, sogar schon Unterkünfte. Doch letztlich mussten wir uns trotzdem noch um zahlreiche Dinge kümmern, da es im Anerkennungsverfahren immer wieder neue Hürden gab, die viel Zeit und Mühe kosteten. Der Prozess sollte optimiert werden.“
Text: Sabrina Becker | Foto: G+D